Volkswagen Polo II G40 VW

polo-g40Hier kommt das absolut Böse! Gezogene Hauben kennen wir, aber gelb lasierte Scheinwerfer sind nicht nur wirklich gemein, sondern auch ganz schön gewagt. Damit sieht der Polo aus wie ein kleines Ungeheuer. Und manch einem kommt das Ganze auch chinesisch vor.

polo-g40-Rollkäfig

Zweisitziger Renner mit Schroth statt Schrott. Sicherheitsgefühle vermittelt auch der blaue Käfig!

R eiskocher sind nicht sein Ding. Trotz der China-Eyes. Sein Betätigungsfeld fand Matthias Hunold aus dem sauerländischen Geseke in einem 92er Polo G40 im Originalzustand. Die beste Grundlage für eine dreijährige Baustelle.

Faustdick sollte er es unter die Haube bekommen – die zunächst noch unscheinbaren 113 Polo-PS waren da nur der Anfang. Als der heute 27-jährige Maschinenbaustudent sein Projekt begann, ahnte er wohl noch nicht, dass ihm dieser Freizeitspaß – unter anderem und neben lieber nicht nachgerechneten Umbaukosten – einmal 16 Punkte in Flensburg einhandeln würde. Aber das soll hier nicht wirklich das Thema sein!

polo-g40-motor

Das zunächst anstehende Facelifting began wie selbstverständlich mit einer
heruntergezogenen Motorhaube. Und weil die Deckelbastelei gerade so viel Spaß machte, wurde auch gleich die Heckklappe geglättet. Eine verkleinerte Nummernschildmulde und das Entfernen des Schlosses waren dann natürlich auch kein Thema mehr. Und dann darf natürlich nicht vergessen werden, dass sich Matthias, mit dem Pinsel bewaffnet, die Streuscheiben vorknöpfte.

GFK-Kotflügelverbreiterungen wurden eingearbeitet, um den 3-teiligen Revo-lution-Classic-Linern ein neues Zuhause zu bauen. Und damit es in diesem Häuschen nicht so zugig wird, zog Matthias ihnen die Radkästen mit Hilfe eines Bilsteinfahrwerkes einfach 70 mm näher ans Gummi. An der Vorderachse konnte er übers Domlager sogar noch weitere 20 mm an Bodenständigkeit gewinnen.

polo-g40 -Räder

Füttern wollte der Bastler sein Auto zwar weiterhin an herkömmlichen Tankstellen, jedoch sollte „Schraubers Blut“ von nun an über einen DTM-Tankdeckel seinen Weg ins Polo-Innere antreten, um irgendwann durch den 90-mm-Gruppe-A-Auspuff mit CSC-Endschalldämpfer wieder ins Freie zu gelangen. Einige klitzekleine Umwege muss der Sprit dennoch in Kauf nehmen: Zuvor soll es nämlich noch zur Vermählung mit der von K&N gefilterten Luft kommen.

Anschließend soll das Frischvermischte über die nachgearbeitete Ansaugbrücke und durch polierte Kanäle, von einem 65er Laderrad g-laden, air-ingetaked und durch nachgearbeitete Ventile zu einer heißen Party  kommen. Dort darf die mittlerweile höchst explosive Mixtur ein Date mit den Kolben haben, bei dem sie im rasanten Takt einer Knobloch-Nockenwelle kräftig eins auf die Birne bekommt (151 PS erleben -so sieht das mal aus einer anderen Perspektive aus!). Der Polo schaut eben nicht nur böse, der tritt auch böse an.

polo-g40-heck-front

Alles, was Matthias von nun an noch im Wege stehen könnte, sollte von dem selbstgebastelten Einarmwischer beiseitegeräumt werden. Zur Hilfe kommt diesem dann unter Umständen noch die Spoilerlippe von KPU, die bei dem bereits erwähnten Fahrwerk vielleicht sogar mal ’nem Maulwurf einen aufregenden Nachmittag beschert!?

Steuern wollte der Maschinist seinen zweisitzigen schwarzen Renner mit den gelben Augen über ein 32er Momo Corse, einen polierten Schaltknauf und Aluminium-Pedalerie.

Damit es ihn dann nicht selbst von den Socken holt, setzt er sich lieber gleich in die mit Teilleder bezogenen Recaros, um mit Schroths Hilfe dort in gesicherter Distanz zu den in blaugelb gehaltenen Instrumenten zu verweilen. Über die VA-Inserts könnte Matthias seinen einzigen Beifahrer nun beobachten, wie er sich an dem 45 mm starken Rennkäfig festkrallt. Aber für den schlimmsten Fall der Fälle wurde dann doch noch ein Feuerlöscher mit in die Ausstattung genommen.

Musik soll es allerdings nach zweimaligem Diebstahl wohl erst im nächsten Projekt wieder geben, wenn es dann heißt: Matthias legt sich ins Zeuch, und ihr werdet danach gescheucht!

Basisfahrzeug: Polo G40 • Erstzulassung: 6/92 • Motor: 1,3 Liter G40 mit Knobloch-Sportnockenwelle, Racimex-Ölkühler, 65er LaderradChiptuning, Air-Intake, K&N-Luftfilter, Ansaugbrücke und Ventile nachgearbeitet, G-Lader modifiziert; Kanäle poliert, 151 PS •Auspuff: Gruppe A mit CSC-Endschalldämpfer, 90mm • Fahrwerk: Bilstein vorne: -90 mm, hinten: -70 mm; Aluminium-Domstreben • Felgen: Revolution-Classic-Line 3-teilig, teilpoleirt, vorne: 7J x 13“; hinten: 8Jx 13“ mit 10-mm-Distanzscheiben •Reifen: 175/50-13 Dunlop SP2000 • Weitere Extras: DTM-Spiegel, Einarm wischer, geschlossene Heckklappe (elektrisch), Schiebedach, Motorchrom, Haubenlifte poliert, Kunststoffteile lackiert, Schroth-Gurte, gelb lasierte Streuscheiben • Interieur 2-Sitzer, Recaro mit blauem Teillederbezug, Momo Corse 320mm, Verkleidungen aus VA, schwarzblauer Teppich, RS-Fußmatten, polierter Aluschaltknauf, 45er Überrollkäfig von Wiechers, Alupedale, blau-gelbe Instrumente