Perfekt spachteln und schleifen – ROSTSCHADEN

Mit Spachtel und Lack aus der Sprühdose verschwinden kleine Beulen und Schrammen am Wagen leicht und schnell. Wir sagen Ihnen, wie’s gemacht wird.

Spachtelmasse am Auto hat einen Ruf als Hilfsmittel für unseriöse Gebrauchtwagenhändler, die aus einer Rostlaube ein Schmuckstück zaubern wollen. Nicht ganz zu Unrecht, weil Unfallschäden damit auf die schnelle kaschiert werden können. Für die Reparatur kleinerer Vertiefungen in der Außenhaut des Wagens eignet sich Füllspach-tel aber tatsächlich sehr gut. Geht es um feines Modellieren an Sicken, Lufteinlässen oder Radläufen, sollte dafür eine spezielle Spachtelmasse gewählt werden. Der Metallspachtel prestolith alu z. B. läßt sich sehr leicht ziehen. Mischen Sie jeweils nur soviel Spachtelmasse und Härter an, wie Sie für eine Schicht benötigen. Pro Schicht müssen Sie bei 20 Grad Temperatur etwa eine halbe Stunde Trockenzeit einrechnen. Die Kontur muß schon bei den ersten Spachtelschichten stimmen: Mit dem folgenden Feinspachtel können Sie nur Risse und kleine Löcher in der ersten Spachtelschicht füllen.

Ein Tip: Sprühen Sie etwas Farbe aus einer alten Dose über die gespachtelte Fläche. Bis auf die erwähnten kleinen Risse oder Löcher muß die Fläche eben und gerade sein.

Haben Sie die ursprüngliche Kontur mit Spachtel wiederhergestellt, schleifen Sie die Fläche ab. Diesen Schleifgang kann man mit einem Schwingschleifer (80er Schleifpapier) problemlos ausführen.
Den Feinspachtel tragen Sie mit einem flexiblen Kunststoffspachtel auf. Je weniger davon an der Oberfläche hängenbleibt, desto sauberer haben Sie gearbeitet. Auch wenn es mehr Arbeit macht und länger dauert:    Finger weg vom Schwingschleifer! Der hohe Abtrag des Geräts läßt das Papier schnell verschleißen, die spiralförmigen Riefen sind später unter dem Neulack deutlich auszumachen.
Greifen Sie für den ersten Schliff zu 400er-Papier, später schleifen Sie mit 600er nach. Sparen Sie beim Naßschliff nicht mit Wasser, es spült auch den Schleifstaub fort. Für die Grundierung und Lackierung muß die Fläche sauber, fettfrei und trocken sein.
Soll man die Reparaturstelle abkleben oder nicht?
An den Kanten der abgeklebten Fläche entsteht zwar eine Lackkante, die mit Schleifpaste ausgeglichen werden muß. Trotzdem ist das Abkleben besser, da sich der Sprühnebel -zumal im Freien -verteilt und von der intakten Lackoberfläche wieder entfernt werden muß. Die Grundierung aus der Sprühdose sorgt neben einer widerstandsfähigeren Lackfläche auch für einen Halt der Decklackierung. Aus einem Abstand von etwa 30 Zentimetern sprühen Sie den Haftgrund kreuzweise auf. Diese Schicht ist meist nach 20 Minuten durchgetrocknet und sollte mit 400er oder 600er Naßschleifpapier ganz leicht angeschliffen werden.

An den Kanten beginnend, sprühen Sie jetzt den Farbton in dünnen Schichten auf. Besonders wichtig: Halten Sie sich exakt an den angegebenen Abstand (meist 30 Zentimeter): Bei geringerer Entfernung bilden sich Läufer, ist der Abstand zu groß, bekommt der Lack eine Apfelsinenhaut. Änderungen der Sprührich-tung werden auf dem Abdeckpapier ausgeführt.