Zunächst also die Sicht- und die Horchprüfung bei laufendem Motor (Luft anhalten, C02!): Prüfen Sie gründlich, ob Sie das Hosenrohr, die Verbindung zwischen Krümmer und erstem Topf, tatsächlich ersetzen müssen. Es hält meist länger als der Rest der Anlage, da es sich als erstes erwärmt und so das Wasser herausbläst. Selbst wenn Sie ein günstiges Komplettangebot für den neuen Auspuff finden, sollten Sie das Hosenrohr so lange wie möglich am Platz lassen: Der Krümmer kann sich mit der Zeit verziehen, was die Montage des neuen Hosenrohrs zu einer endlosen Fummelei werden läßt.
Ob nur ein Teil oder die ganze Anlage kaputt ist, das größte Problem wird auf jeden Fall die Demontage: Meist sind nach jahrelangem Einsatz die einzelnen Teile des Auspuffs zusammengerostet. Will man die ganze Anlage demontieren, muß sie trotzdem in Einzelteile zerlegt werden, da sie meist über die Hinterachse läuft und folglich nicht in einem Stück demontiert werden kann.
Für das Lösen der Steckverbindungen gibt es mehrere Möglichkeiten: Zuerst probiert man es mit Rostlöser. Hilft der nicht, versucht man es durch Verdrehen der Stücke gegeneinander und mit einem Hammer. Hilft alles nichts, kann man bei einer komplett zu ersetzenden Anlage zur Flex greifen und alles in Stücke zerschneiden.
Soll das Hosenrohr an seinem Platz bleiben, nützt die Flex nichts: Das Schubstück muß für die korrekte Dichtung der neuen Anlage intakt bleiben. Unser Tip: Erhitzen Sie das Stück des Auspuffs, dessen Einschub über dem anderen Teil liegt, mit einem Schweißgerät. Es weitet sich, und ein kräftiger Hammer-schlag löst es. Die alte Anlage dient als Vorlage für das Zusammenstecken der neuen. Lassen Sie den Endtopf vorerst weg, denn den müssen Sie ja noch über die Hinterachse zirkeln. Schmieren Sie reichlich Dichtungsmasse für die Auspuffmontage in die Stücke. Dabei können Sie sich Zeit lassen, denn das Material härtet erst durch die Motorwärme oder binnen zwei Wochen aus. Biegen Sie die Befestigungshaken nur auf, wenn es unbedingt nötig ist: Auch sie sind rostig, was ihrer Festigkeit nicht unbedingt zuträglich ist. Jetzt schrauben Sie die Schellen über die Schubstücke, starten und lauschen dem richtigen Ton.
Den Endtopf der Auspuffanlage oder den Übergang zum Rohr erwischt es häufig zuerst: Kondensierendes Wasser und äußere Einwirkungen setzen ihm zu. Die Haitegummis werden kurzerhand abgeschnitten, neue Gummis befinden sich beim kompletten Set. Die Schraubverbindungen sind korrodiert und schwergängig: mit Rostlösemittel besprühen. Auch wenn einzelne Teile ausgetauscht werden: Schellen und Gummis sollten ebenfalls neu sein. Vor der Montage kommt Dichtmasse zwischen die Verbindungen, die durch Wärme aushärtet. Jetzt können problemlos die neuen Haltegummis in die Laschen eingehängt werden. So müssen die Blechlaschen nicht aufgebogen werden (Bruchgefahr!). Nach dem Einhängen und Zusammenstecken werden die Befestigungsschellen festgesetzt. Die Nasen der Schellen immer zur Seite ausrichten!
Verzögerungstaktik – In den Regalen der Zubehörhändler findet man sie: Sets aus Reparaturbinden oder elastischer Masse, die die schnelle Reparatur gewährleisten sollen. Das kann und soll natürlich nur eine vorübergehende Erste Hilfe sein. Eine vom Rost angefallene Auspuffanlage kann möglicherweise mit diesen Mitteln, zumindest für einen kurzen Zeitraum, beruhigt werden. Die hitzebeständige Folie wird mit einer Bandage über der schadhaften Stelle fixiert. Die Reparaturbinde kostet etwa 5 Euro